Die Geschichte Rasdorfs – dargestellt in Bildern

Die 22 Originale hatten eine Größe von je 2,20 m x 1,60 m und wurden anlässlich der 1225-Jahrfeier Rasdorfs im Mai 2005 beim „historischen Markttreiben“ auf dem Anger ausgestellt.

780 n.Chr.

Schenkung der Mark „Ratesthorpf“ an das Kloster Fulda

Die Grafen Roggo, Hatto und ihr Bruder Nordiu, Graf Brunicho und sein Bruder Moricho, Eggihart und sein Bruder Job sowie die Äbtissin Emhild des Klosters Milz bei Hildburghausen schenkten dem hl. Bonifatius, d. h. dem Kloster Fulda die Mark „Ratesthorpf“.

gemalt von Eberhard Günther

780 n.Chr.

um 800 n.Chr.

Gründung des Benediktinerklosters Rasdorf

Bald nach der Schenkung der „Mark Rathesthorpf“ wurde hier ein Fuldaer Nebenkloster gegründet.

Im 9. Jahrhundert zählte das Kloster 32 Mönche und 20 Schüler.

gemalt von Stefanie Hohmann

um 800 n.Chr.

838 n.Chr.

Hrabanus Maurus überbringt Reliquien in die Rasdorfer Kirche

Auf Anordnung des hl. Hrabanus (784 – 856), der von 822 bis 842 Abt des Klosters Fulda war, wurden Reliquien der römischen Märtyrer Cäcilia, Valerianus und Tiburtius in der Rasdorfer Kirche beigesetzt.

Unterhalb der Kanzel in der Stiftskirche befindet sich eine figürliche Darstellung (Kanzelträger) des hl. Hrabanus. Er trägt das Modell der Rasdorfer Kirche in seiner Hand.

gemalt von Christina Weber

838 n.Chr.

845 n.Chr.

Aussöhnung König Ludwigs des Deutschen mit Hrabanus in Rasdorf

Nachdem Hrabanus aus politischen Gründen die Abtwürde niedergelegt und sich auf den Petersberg bei Fulda zurückgezogen hatte, suchte König Ludwig d. Deutsche die Aussöhnung mit dem berühmten Gelehrten bei einem Treffen in Rasdorf.

847 wurde Hrabanus Erzbischof von Mainz.

gemalt von Stefanie und Thomas Rickert

845 n.Chr.

um 1200 n.Chr.

Wehrfriedhof mit Michaelskirche

Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die dem hl. Erzengel Michael geweihte Pfarrkirche (romanischer Grundcharakter, im Grundriss eines griechischen Kreuzes) errichtet.

Wehrmauer und die im Mittelpunkt des Wehrfriedhofes gelegene Pfarrkirche sollten der Bevölkerung Schutz vor feindlichen Angriffen bieten.
Im Jahre 1827 Verkauf und Abriss der Kirche.

gemalt von Erwin Sondergeld

um 1200 n.Chr.

1214 n.Chr.

Erste Erwähnung einer Schulmeisterstelle in Rasdorf

In einer Urkunde des Kaisers Friedrich II. von 1214 wird bereits eine Schulmeisterstelle erwähnt. In dieser Stiftsschule, deren Lehrer Kirchenmänner waren, wurden allerdings nur Knaben unterrichtet.

gemalt von Kurt Schloßbauer

1214 n.Chr.

1230 n.Chr.

Die Ritter vom Morsberg

Auf dem nahe gelegenen Morsberg stand im Mittelalter die Burg des gleichnamigen Rittergeschlechts. Es wird von 1212 bis 1456 erwähnt und besaß zeitweise die Vogtei des Rasdorfer Stiftes.

Die Sage von den „Jungfrauen vom Morsberg“ erzählt von drei Mädchen, die von müden Wanderern dort manchmal gesehen werden.

gemalt von Marie-Luise van Thiel

1230 n.Chr.

1274 n.Chr.

Die Rasdorfer Stiftskirche in ihrer heutigen Form

Nachdem die Vorgängerkirche einsturzgefährdet war, wurde der jetzige gotische Bau unter Verwendung romanischer Bauteile 1274 errichtet. Es handelt sich um eine dreischiffige, kreuzförmige Basilika mit Vierungsturm, der in ein Achteck übergeht. Die Kirche hat eine kunsthistorisch wertvolle Innenausstattung (Kapitelle, Taufstein, Figuren, Barockkanzel, Orgel).

gemalt von Matthias Weller

1274 n.Chr.

um 1500 n.Chr.

Rasdorfer Bauern im Mittelalter

Die meisten Bauern waren vom Stift abhängig.

Es wird berichtet: „Die zu den Bauerngüterchen gehörigen Äcker und Wiesen sind größtenteils nicht zum Besten“.

gemalt von Maria Weller

um 1500 n.Chr.

um 1613 n.Chr.

Die Wallfahrtskapelle St. Marien und Vierzehn Nothelfer

Der Baubeginn der Wallfahrtskapelle auf dem Gehilfersberg bei Rasdorf fällt in die Regierungszeit des Fürstabtes Johann Bernhard von Schweinsberg (1623–1632), Konsekration: 1681. Es war der beliebteste Wallfahrtsort des Fuldaer Landes. Zunächst wurde eine Christusfigur – der Heilige „Gehülf“ – verehrt, später erfolgte ein Kultwandel hin zu den 14 Nothelfern. Sieben Bildstöcke (je zwei Nothelfer) von Rasdorf zur Kapelle markieren den Wallfahrtsweg.

gemalt von Valeria und Stefan Schubert

um 1613 n.Chr.

1643 n.Chr.

Schwedische Soldaten besetzen Rasdorf im Dreißigjährigen Krieg

Auch Rasdorf wurde von den Kriegsereignissen des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) nicht verschont. Die Bewohner litten schwer unter den Truppendurchzügen dieser Zeit, da die Soldaten Verpflegung und andere Dienstleistungen erpressten.

gemalt von Winfried Trost

1643 n.Chr.

1813 n.Chr.

Die Truppen Napoleons bringen Elend über Rasdorf

Auf dem Rückzug französischer Truppen nach der Niederlage Napoleons bei Leipzig hatte auch die Rasdorfer Bevölkerung schwer unter Einquartierungen, Gestellung von Wagen und Pferden an die Besetzer, Überfällen und Plünderungen zu leiden.

gemalt von Monika Jansohn und Petra Stark

1813 n.Chr.

1813/1814 n.Chr.

Rasdorf wird vom Typhus heimgesucht

In dieser Zeit starben in Rasdorf 234 Menschen an Typhus. Sicher war diese verheerende Seuche von den zurückflutenden Franzosen nach der Niederlage Napoleons eingeschleppt worden.

gemalt von Isabell Sauerbier

1813/1814 n.Chr.

1866 n.Chr.

Gefecht am Quecksmoor zwischen bayerischen und preußischen Soldaten

Im „Deutschen Krieg“ zwischen Preußen und Österreich und deren Verbündeten fand bei schlechtem Wetter und ungünstigen Sichtverhältnissen ein kurzes Gefecht zwischen bayerischen und preußischen Truppen statt, das die Preußen durch einen Kanonenschuss, der in der bayerischen Reiterei einschlug, für sich entschieden.

gemalt von Winfried Trost

1866 n.Chr.

1881-1996 n.Chr.

Über 100 Jahre Poststelle Rasdorf

Die postalische Tradition einer staatlichen Poststelle in Rasdorf reicht bis in die Zeit vor hundert Jahren zurück, als die Post von „Thurn und Taxis“ auf den preußischen Staat überging.

Im jetzigen Haus Stark an der Landstraße wurde die erste Postagentur in Rasdorf eröffnet.

gemalt von Erwin Sondergeld

1881-1996 n.Chr.

1885 – 1898 – 1926 n.Chr.

Großbrände in Rasdorf

Rasdorf wurde in den vergangenen 100 Jahren von mehreren Großbränden heimgesucht. Im Jahre 1885 wurden 7 Gehöfte, 1898 wurden 5 Gehöfte und 1926 wurden 9 Gehöfte eingeäschert.

gemalt von Isabell Weber

1885 – 1898 – 1926 n.Chr.

Um 1900 n.Chr.

Am Backhaus

In Rasdorf standen einst fünf Backhäuser. In dem letzten noch intakten Backhaus in der Waidersgasse wurde noch bis in die sechziger Jahre hinein Brot gebacken. Die Gemeinde nahm 1958 einen modernen Backofen im Dorfgemeinschaftshaus in Betrieb, der aber 1968 stillgelegt und später abgerissen wurde.

gemalt von Anne Hahn und Maria Kehl

Um 1900 n.Chr.

1945 n.Chr.

398 Heimatvertriebene finden in Rasdorf eine neue Heimat

Nach der deutschen Kapitulation im Frühjahr 1945, die das Ende des Zweiten Weltkrieges bedeutete, setzten die Alliierten ihre Beschlüsse in die Tat um und wiesen alle Deutschen aus den Gebieten östlich der Oder/Neiße-Linie, aus dem Sudetenland und Ungarn aus. Rund 15 Millionen Deutsche mussten ihre Heimat verlassen, und so kamen auch 398 Heimatvertriebene nach Rasdorf.

gemalt von Kurt Schloßbauer

1945 n.Chr.

1961 n.Chr.

Der „Eiserne Vorhang“ zerschneidet bestehende Verbindungen

Für Rasdorf bedeutete die Schließung der Zonengrenze eine Umorientierung. Das 4 km entfernte Geisa, Schul- und Einkaufszentrum des Gebietes, konnte von Rasdorf aus nun nicht mehr erreicht werden. An seine Stelle trat die Stadt Hünfeld.

gemalt von Nicole Schneider

1961 n.Chr.

1989 n.Chr.

Öffnung der Zonengrenze bei Rasdorf

Wiedervereingung und Öffnung der Zonengrenze waren das große Ereignis des Jahres 1989.  In der Gemarkung Rasdorf wurde an zwei Stellen die Grenze geöffnet:
a. Grenzöffnung der B 84 zwischen Rasdorf und Buttlar
b. Grenzöffnung der Landesstraße zwischen Rasdorf und Geisa

gemalt von Heidi Schwarz und Michaela Pralle

1989 n.Chr.

1996 n.Chr.

Brand der Wallfahrtskirche auf dem Gehilfersberg

In der Nacht des 11. Mai 1996 wurde die Gehilfersbergkapelle ein Raub der Flammen, ausgelöst durch Brandstiftung. Dank einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller Behörden und der Bevölkerung konnte die Wallfahrtskirche innerhalb eines Jahres wieder aufgebaut und in ihren Urzustand zurück versetzt werden.
Am 19. Mai 1997 wurde sie von Erzbischof Johannes Dyba wieder eingeweiht.

gemalt von Theresa Trost

1996 n.Chr.
Nach oben scrollen